Vorurteile im WC?!?

Können in so etwas Alltäglichem wie WC-Schildern Vorurteile enthalten sein?
Schauen Sie selbst:

Wer soll wohl auf welche Toilette gehen? Und welche Eigenschaften werden dem jeweiligen Geschlecht dadurch zugeschrieben?
Gesehen in einem renommierten Freizeitpark.

Zum Vergleich eine Alternative hier:

Welche Information wird hier gegeben? Reicht sie aus?
Gesehen im Europäischen Jugendzentrum Strasbourg (EYCS).

Teddy Tilly

Teddy Tilly
von Jessica Walton und Dougal MacPherson

Teddy Thomas und Finn sind beste Freunde. Eines Tages ist Teddy Thomas traurig. Finn möchte wiss

 

en warum, doch Thomas traut sich nicht, mit seinem Freund darüber zu reden. Er möchte nämlich nicht mehr Thomas sein. Er möchte lieber Tilly heißen, denn schon lange fühlt er, dass er eigentlich eine Teddybären ist. Und dann fasst er sich ein Herz. Und siehe da: Finn findet das überhaupt nicht schlimm, sondern ganz und gar prima. Er wird ihn immer lieb haben, ob er nun Thomas oder Tilly heißt, ob er ein Bär oder eine Bärin ist.
Ein ganz wunderbares Buch, um Kindern – und auch Eltern- ganz uniaufgeregt das Thema Transgender näher zu bringen. Das Buch sollte in keiner KiTa Bibliothek fehlen. Im Sinne der Vorurteilsbewussten Bildung empfehle ich, das Buch auch dann mit Kindern zu besprechen, wenn es keinen „aktuellen Anlass“ gibt.

 

Zwei Papas für Tango

Klappentext: „Die Pinguine Roy und Silo geben ihren Pflegern im Zoo einiges Kopfzerbrechen auf. Die beiden Jungs stecken nämlich immer nur zu zweit zusammen und zeigen allen Pinguinmädchen die kalte Schulter. Sie bauen sogar ein Nest ! Da schieben ihnen die Pfleger eines Tages einfach ein Pinguin-Ei unter und warten, was passiert…

Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst. Diese Geschichte hat sich im New Yorker Zoo tatsächlich zugetragen und kann Kindern mit nicht alltäglichen Familienformen vertraut machen.“

Sehr gut zum Vorlesen geeignet und als Gesprächsanlass über verschiedene Familienformen, die die Kinder kennen, sich vorstellen können und auch darüber, was in einer Familie wirklich wichtig ist. Autorinnen: Edith Schreiber-Wicke und Carola Holland, erschienen im Thienemann Verlag.

George

Aus dem Klappentext: „Ich bin kein Junge, ich bin ein Mädchen „, würde George am liebsten laut schreien, wenn ihre Mutter „Mein Junge“ zu ihr sagt. Aber sie traut sich nicht. Noch nic

ht einmal ihre beste Freundin weiß, was mit ihr los ist. Aber eines Tages entscheidet George, dass alle es wissen sollen.

George erzählt vom Anderssein, von Träumen und Wünschen und macht Mut, seinen eigenen Weg zu gehen. Zu sein, wer man ist.“
Alex Gino, Fischer Verlag

Für ältere Kinder zum selber lesen, aber auch für Erwachsene, die sich mit Leichtigkeit mit dem Thema „Transgender“ beschäftigen möchten. Leicht zu lesen, sehr berührend, macht Herz, Ohren und Augen auf für das, was wir leicht übersehen, nämlich, dass Kinder schon sehr früh spüren, wer sie sind und es von den Erwachsenen oft „übersehen“ wird, wenn es nicht in klassische Bilder passt. Wie reagieren Sie, wenn ein Kind in ihrer Gruppe sagt: „Ich wäre lieber ein Mädchen“ oder „Ich wäre lieber ein Junge“?

Das Zebra unterm Bett

Ein wunderschönes Kinderbuch von Markus Orths und Kerstin Meyer, das wunderbar in die Differenzlinie „sexuelle Orientierung“ und „Familie“ passt. Es handelt von Mut und Freundschaft, von Angst, Träumen und Unterstützung, davon, wie es ist, wenn morgens plötzlich ein Zebra unterm Bett liegt und wie es ist, mit 2 Papas aufzuwachsen. Schön zum Vorlesen oder selbst lesen. Besonders an dem Buch finde ich, dass es das Thema der 2 Papas gar nicht so besonders hervorhebt, sondern einfach aus Hannas Alltag erzählt. Sehr liebevoll gestaltet.

Dialog Flucht. Wir tun was!

Abendreihe: Dialog Flucht. Wir tun was!

Lange haben wir Deutschen den Nachrichten aus aller Welt im bequemen Sessel zugesehen. Den Berichten über Hunger, Umweltkatastrophen, über Despoten, über Ausgrenzung, Bürgerkriege, Zerstörung, Vertreibung. Wir waren berührt, wenn ein Schiff mit Hunderten Flüchtlingen im Mittelmeer unterging; wir waren entsetzt, wenn wir hörten, dass der syrische Machthaber Assad Fassbomben auf sein eigenes Volk warf. Die Frauen und Kinder, die weinten in unseren Fernsehern, taten uns leid, aber wir hatten nichts damit zu tun. Denn das alles war weit weg. […] Das Problem hatten andere […], aber nicht wir. Und dann hielten sie nicht mehr, die Grenzen (dann) kamen sie.[…] Bis nach Deutschland.“ Anja Reschke (Hrsg.): „Und das ist erst der Anfang“

Nun sind sie hier und treffen auf Offenheit, Verschlossenheit, Fremdenfeindlichkeit, Unterstützung, Probleme, unerfüllte Hoffnungen, neue Chancen… Was können wir tun, um die „Willkommenskultur“ mit Leben zu füllen?

Das erkunden wir in 3 Abendveranstaltungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

Abend 1, Dienstag, 31.05.16, 19:00-21:30 Uhr

Da sind ja nur Schwarze im Zug“

Was tun bei rassistischen Äußerungen? Wie kann ich reagieren? Wann reagiere ich überhaupt? WO kommen diese Sprüche her? Wie will ich reagieren, wenn ich nicht mit diesen Sprüchen einverstanden bin, aber auch nicht einfach stumm bleiben will?

Abend 2, Freitag, 17.06.16, 19:00 – 21:30 Uhr

„Soll ich mich um die kümmern, wo ich doch selbst so viel zu tun habe?“

Die aktuelle Flüchtlingssituation löst viele Ambiguitäten aus. Zum Beispiel das innere Hin- und Hergerissen sein zwischen: „Eigentlich würde ich mich schon gerne engagieren für Geflüchtete, aber ich krieg´ doch mein eigenes Zeug schon kaum gebacken….“. Dieser Abend hat das Potential, dich aus dem Hin und Her zu befreien und einen Weg zu finden, der zu DIR passt, jenseits von „ich sollte…“ und „ich müsste…“.

Abend 3, Donnerstag, 14.07.16, 19:00 – 21:30 Uhr

Geflüchtete erzählen von sich

Viele Menschen können sich nicht vorstellen, was es heißt, die Heimat verlassen zu müssen, sich auf eine monate-, manchmal jahrelange, oft lebensgefährliche Flucht zu begeben, in einem Land mit sehr eingeschränkten Möglichkeiten neu anzufangen und mit all den Veränderungen zurecht zu kommen. An diesem Abend werden uns Menschen mit Fluchterfahrung aus ihrem Leben erzählen, was sie erlebt haben, wer sie waren, wer sie sind, was geholfen hat und was sie sich wünschen. Eine Gelegenheit, hinter die Kulissen zu schauen und Menschen mit Fluchterfahrung jenseits von Schlagzeilen kennen zu lernen.

Geleitet werden die Abende von Iris Bawidamann, die langjährige Erfahrung darin hat, Menschen unterschiedlichster Hintergründe zusammenzubringen, Barrieren abzubauen und Menschen in Aktion zu bringen.

Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation von
Iris Bawidamann – Training * Coaching * Moderation und
PRESENCE Kulturlounge

Kosten:

Teilnahme an einzelnen Abenden: 35€
Teilnahme an allen 3 Abenden: 70€
Teilnahme an allen 3 Abenden und Buch „Alle da! Unser kunterbuntes Leben“: 70€

Veranstaltungsort
ist die Kulturlounge PRESENCE in der Wittelsbacherallee 72 in Frankfurt- Bornheim.

Anmeldungen und weitere Infos:

Iris Bawidamann iris@irisbawidamann.de

060/ 46 00 78 26 oder 0173 / 760 74 63.

„Bekenntnisse eines Menschenhändlers – Das Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen“

Bekenntnisse eines Menschenhändlers – Das Milliardengeschäft mit den Flüchtlingen“ Andrea Di Nicola und Giampaolo Musumeci

Kunstmann Verlag

MenschenhändlerEin Kriminologe und ein Journalist recherchierten entlang der Hauptrouten illegaler Immigration und lassen nun in ihrem Buch die Menschenhändler selbst zu Wort kommen: Anwerber und Skipper, Vermieter illegaler Unterkünfte und Geldhändler. Ein Buch, das die Augen öffnen kann für die „größte kriminelle Reiseagentur der Welt“, wie das riesige globale Netzwerk im Buch genannt wird. Die Reportage gibt Einblicke in eine Welt, die es sonst nur „im Film“ zu geben scheint, regt zum Nachdenken an und lässt Diskussionen und Forderungen um legale Möglichkeiten der Einreise in völlig neuem Licht erscheinen. Spannend zu lesen, wie ein Krimi!

Einmal Hans mit scharfer Soße – Leben in zwei Welten

Einmal Hans mit scharfer Soße – Leben in zwei Welten
von Hatice Akyün

Herz deutsch, Seele türkisch

Einmal Hans„Hans und Helga heißen alle Deutschen bei uns Türken“, schreibt Hatice Akyün, „und jedes Mal, wenn ich in die Türkei fahre, heißt es: ‚Hast du jetzt endlich einen Hans gefunden?‘ Natürlich habe ich ihn noch nicht gefunden. Ein Hans, der galant genug wäre, mir beim ersten Date – wie in der Türkei üblich – die Autotür aufzuhalten, ist mir noch nicht begegnet. Und türkische Männer trauen sich nicht mehr in meine Nähe. Seither bin ich das Sorgenkind meiner Familie. Sie kennen meine Familie noch nicht? Dann kommen Sie her, und setzen Sie sich, und vergessen Sie nicht, etwas zu essen mitzubringen, denn das macht man so bei uns. Ich entführe Sie in ein Deutschland, das Sie unter Garantie noch nicht kennen. Geschichten aus 1001 Nächten im Ruhrpott, nachdem mein Vater nach Deutschland gekommen ist, um hier zu arbeiten. Stellen Sie sich auf eine längere Reise ein, denn es geht um so etwas wie den Eintritt in ein anderes Universum.“

Ein ganz wunderbares Buch, mit viel Humor geschrieben. Hatice Aykün lädt uns in Ihre Welten ein. Sie mag Mode, hohe Schuhe, deutsche Zuverlässigkeit und türkische Leidenschaft. Fehlt nur noch der Mann, der das alles vereint – ein Hans mit scharfer Soße eben.

Witzig, charmant und authentisch beschreibt Hatice Aykün ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle eines Kindes, das in der Türkei geboren ist und dann nach Deutschland kommt, die Herausforderungen, als Jugendliche in einem Deutschland zu sein, in dem die Regeln – und die Eltern – für viele anders zu sein scheinen als für sie. Und auch ihr Leben als erwachsene, selbstbewusste Frau – deren Vater sich so sehr wünscht, dass sie endlich heiratet.

Sehr unterhaltsam und leicht zu lesen gibt die Autobiographie einen Einblick in „zwei Welten“ und was die Autorin daraus gemacht hat. Auch als Film verfügbar unter demselben Titel. Absolut empfehlenswert.

Das schwarze Buch der Farben

Heute möchte ich Ihnen eines meiner Lieblingsbilderbücher in meiner Diversity-Arbeit mit Kindereinrichtungen

Das schwarze Buch der Farben

vorstellen. Es eignet sich für Kinder, hilft aber auch Jugendlichen und Erwachsenen ihre Sinne zu schärfen. Es heißt „Das schwarze Buch der Farben“ von Menena Cottin.

»Das schwarze Buch der Farben« ist ein außergewöhnliches, ein besonderes Bilderbuch. Die Farben werden auf der linken Seite mit einem Satz beschrieben: wie sie riechen, wie sie schmecken, wie sie sich anfühlen, z. B. Gelb ist so weich wie der Flaum von Küken. Der beschreibende Satz wird in Braille-Schrift wiederholt. Auf der rechten Seite sind die beschriebenen Dinge reliefartig abgedruckt und damit mit den Fingerspitzen erfühlbar.

Ein Buch, das alle Sinne sensibilisiert und Kinder (und auch Erwachsene) erahnen lässt, was es heißt, blind zu sein.

Themenabend: Geflüchtete in Deutschland – und die Reaktionen darauf

Das Thema Flüchtlinge – Geflüchtete – Zuflucht Suchende ist nun schon seit geraumer Zeit in den Medien und in den Köpfen sehr präsent. In mir und um mich herum nehme ich Verschiedenes wahr:

  • „Eigentlich sollen alle zu uns kommen können, die Hilfe suchen…“
  • „…aber wir können doch nicht alle aufnehmen ?!?“
  • „Ich hab´ja nichts gegen Flüchtlinge, aber so was wie in Köln / Sylvesternacht geht ja gar nicht. Ich weiß gar nicht, wie ich mich dazu verhalten soll.“
  • „Irgendwie würde ich gerne helfen, aber finde nicht so richtig meinen Weg, wie.“
  • „Da hat wieder einer einen Spruch abgelassen gegen Flüchtlinge, da weiß ich gar nicht, wie ich reagieren soll.“

Kennen Sie diese Fragen und Gedanken auch? Ich möchte Sie zu einem Themenabend einladen, bei dem wir diese Fragen beleuchten um mehr Klarheit und „Verhandlungssicherheit“ zu bekommen, aber auch um das, was wir an Kommunikationsmöglichkeiten haben zu nutzen und dadurch Einfluss zu nehmen auf das „richtige Leben“.

Lust dabei zu sein?

Der Abend findet statt

am: Mittwoch, 6. April 2016

um: 19 Uhr bis 21:30 Uhr

in: der Raum, Alt Eschenheim 50, Frankfurt am Main

Kostenbeitrag: 20-50€ nach Selbsteinschätzung

Ich freue mich auf eine spannende Runde
Iris Bawidamann